Finanzmarkt aktuell |
Womit sollten wir jetzt rechnen? Abschreibungen in Billionenhöhe haben nicht nur die Vermögen weltweit schrumpfen lassen, sondern auch die Kaufkraft für Anlagen und Investitionsgüter. Besonders Kapitalsammelstellen wie Fonds, Banken und Versicherungen fallen zunehmend als Käufer für Aktien, Immobilien und Anleihen aus. Diese Kaufkraft wird nicht aus der Realwirtschaft kompensiert. Es dürfte daher wahrscheinlicher sein, daß die Aktienmärkte weiter fallen, statt daß diese sich wieder in Richtung alter Stände erholen. Die Anleihen spiegeln das ihr Ausfallrisiko nicht wieder. Selbst der Gouverneur von Kalifornien (USA), Arnold Schwarzenegger, hat einen in wenigen Wochen drohenden Staatsbankrott Kaliforniens bereits angekündigt. Die Schwindel erregenden Höhen der Anleihen resultieren deshalb eher aus der Notenbank-Niedrigzinspolitik und der Angst vor anderen Anlagen, gepaart mit dem Druck, Zinsen erwirtschaften zu müssen als aus der marktgerechten Bewertung. Diese ungesunde Situation dürfte nur vorübergehend sein und in einer breiten Abwertung der Anleihen münden. Das Verlustrisiko besonders langfristiger Anleihen ist deshalb stark gestiegen. Die ersten größeren Immobilienfonds (Level1-Fonds mit über 1 Mrd. Euro Immobilienanlagen in Deutschland) sind zusammengebrochen. Die Verwertung der Insolvenzmasse bedeutet, daß in der nächsten Zeit diese Immobilien fast zu jedem Preis angeboten werden. Die ersten Angebote dieser Art dürften vom Markt noch aufgefangen werden. Sollten aber noch weitere Immobilienpakete zwangsweise auf den Markt kommen, kommt die längst überfällige Konsolidierung der Immobilienwerte. Dies dürfte bereits in diesem Jahr beginnen. |